Wie über unseren Mitgliedsverband Föderation Türkischer Elternvereine in NordrheinWestfalen-FÖTEV-NRW und mittlerweile auch über Presse und Medien zu erfahren war, ist den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Siegburg Alleestraße in NRW, im Fach Philosophie eine Aufgabe gestellt worden, bei der es um die Zwangsverheiratung einer Tochter mit ihrem Cousin (damit er dadurch auch eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten soll) durch ihren türkischen Vater ging. Neben der groben Verallgemeinerung, werden hier gleichzeitig mehrere Vorurteile und Zuschreibungen gegen die größte Gruppe der in Deutschland lebenden Einwandererinnen Community, nämlich die der türkischstämmigen Menschen zusammengefasst.
FÖTED Bundesvorstand unterstützt in diesem Zusammenhang den offenen Brief der FÖTEVNRW. „Das Angebot zum Gespräch, seitens der Schule, ist zwar zu begrüßen, jedoch darf das Geschehene nicht relativiert und verharmlost werden“ so die Co-Bundesvorsitzende der FÖTED Mehtap Çağlar.
FÖTED sieht in dem Vorgang auch eine Bestätigung dafür, dass bei der Erstellung von
Schulmaterialien und bei der Lehrkräfteausbildung strukturelle Veränderungen geben muss. Der Co-Bundesvorsitzende der FÖTED Kemal Ülker stellte in diesem Zusammenhang fest, „dass Lehrinhalte keine gesellschaftliche Gruppe stigmatisieren und ausgrenzen dürfen“.
FÖTED und seine Mitgliedsorganisationen werden weiterhin die Bildungspolitik – nicht nur in NRW – kritisch begleiten und sich gegen Ungerechtigkeiten aufstellen. Daher schließt sich der Bundesvorstand der FÖTED der Bitte des Mitgliedsvereins FÖTEV-NRW an und bittet das Ministerium um eine schriftliche Stellungnahme und die Streichung solcher Aufgaben und Arbeitsaufträge aus den Lehrbüchern.