Ein Modellprojekt zur Förderung von Gewaltlosigkeit im interkulturellen Kontext
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Johann Wolfgang von Goethe
Eine gute Schulbildung und Erziehung bilden eine entscheidende Grundlage für die spätere berufliche Laufbahn sowie gesellschaftliche und individuelle Weiterentwicklung von Kindern. Schule ist neben der Familie ein wichtiger Lebensraum für Kinder und Jugendliche – ein Ort der Begegnung und des Lernens.
In der Schule geht es nicht ausschließlich um die Vermittlung von Lerninhalten, sondern auch um die Vermittlung sog. säkularer Werte. Werte, die unabhängig von Ethnie, Herkunft, Kultur, Religion/Weltanschauung, Tradition, Geschlecht, sozialem Hintergrund und Alter Gültigkeit besitzen und als lebensbereichernd empfunden werden.
Aktuell zeichnen sich gesellschaftlich mehr und mehr Isolation sowie auch eine starke Spannungsverdichtung ab. In den Schulen wird sowohl auf Seiten der Lehrenden, Schüler*innen und Eltern von einem hohen Stresslevel, Druck, Geschwindigkeit, Wettbewerb und Überforderung gesprochen. Bei den Schüler*innen wird dies unmittelbar durch einen Mangel an Konzentrationsfähigkeit und Achtsamkeit im Umgang miteinander oder sogar durch verbale oder körperliche Aggression sichtbar.
Bei den Lehrenden ist das vorherrschende Gefühl Überforderung, vor allem in Hinblick auf die Vielfältigkeit der Aufgaben und Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind.
Hinzu kommen die Herausforderungen, die das Aufeinandertreffen und Zusammenwirken von unterschiedlichen Anschauungen, Überzeugungen und Denkmustern kultur- und religionsübergreifend mit sich bringen.
Welchen Anforderungen stellt sich das Modellprojekt „Wurzeln und Flügel“: Förderung von Gewaltlosigkeit im interkulturellen Kontext in Zusammenarbeit mit der Leonore-Goldschmidt-Schule? Welche Ziele setzt es sich 2019-2021?
Um
die Kinder und Jugendlichen in ihrem authentischen Lebensalltag zu
erreichen, bezieht das Projekt „Wurzeln und Flügel“ das prägende
soziale Umfeld in besonderem Maße mit ein.
Hierfür wird der
Lebensraum Schule gewählt, da hier Lebensalltag stattfindet und die
wichtigsten Kommunikationspartner der Kinder/Jugendlichen tagtäglich
miteinander interagieren: Lehrende, Schüler*innen (und ihre
Freunde/Peers) sowie Eltern.
Im Modellprojekt soll in mentalen Trainings an erlernten inneren Haltungen, Verhaltens- und Denkmustern gearbeitet werden, die negative/destruktive Gefühle und Gedanken verursachen. In Übungen sollen lebensbereichernde Qualitäten und universelle Werte geschult werden.
Die Gewaltfreie Kommunikation setzt hier an, indem sie als Grundlage mit ihrer 4-schrittigen Kommunikation von Beobachtung, Gefühlen, Bedürfnissen und Bitten, eine wertschätzende und einfühlsame Haltung sich selbst und anderen gegenüber schult. Die Form des Austausches der Gewaltfreien Kommunikation beruht auf Authentizität und Respekt gegenüber sich selbst und dem Anderen. Bezogen auf den Kontext Schule wird durch die Form der Kommunikation das Selbstvertrauen und Vertrauen in andere gefördert.
Ein elementares Ziel ist es auch, zu erlernen, eine bessere Verbindung zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen herzustellen und diese auch verbal ausdrücken zu können; sowie, das soziale Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu kultivieren. Gleichermaßen werden soziale Attribute zur Verständigung gefördert.
Wurzeln und Flügel kooperiert mit:
Wurzeln und Flügel wird gefördert durch: